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Anja aus Dresden

Reisezeit: Januar 2007
Text und Fotos: Anja Mede

Der Weg ist das Ziel

Manchmal fällt einem zu Hause einfach die Decke auf den Kopf. Wer kennt das nicht? Mal wieder alles zu viel gewesen. Wochenlang nur Arbeiten und Arbeiten. Kein Wochenende in Sicht und auch der Urlaub in unerreichbarer Ferne. Dazu noch das graue Schmuddelwetter in Dresden Ende Januar. Da kann ein einziger Urlaubstag schon Wunder bewirken…

Kurz entschlossen nehmen mein Freund und ich die restliche Woche frei und entscheiden uns, auf meinen Vorschlag hin, für eine Radtour in die Sächsische Schweiz. Das Wetter sieht ganz stabil aus. Es ist zwar kalt, aber notfalls kann man ja jeder Zeit in die Bahn umsteigen. Anfangs noch etwas skeptisch starten wir also nach dem Frühstück von unserer Wohnung in Dresden-Pieschen nach Bad Schandau. Mein Freund rechnet aus, dass es so an die fünfzig Kilometer bis zu unserem Ziel sind, was eigentlich in drei bis vier Stunden mit Pausen drin sein müsste.

Warm eingepackt rollen wir an der Dresdner Silhouette vorbei, passieren das Blaue Wunder und können von Kleinzschachwitz aus das Schloss Pillnitz bewundern. Die Kräfte in diesem Rennen sind etwas ungerecht verteilt, da mein Freund passionierter Rennradler ist, und ich das Fahrrad eher als Transportmittel, denn als Fitnessgerät verstehe. Zum Glück macht sich der tägliche Weg zur Universität hier ganz gut bezahlt. Und ich kann streckenweise an seinem Hinterrad kleben bleiben, oder notfalls schreien, wenn er um die nächste Kurve verschwindet.

Relativ schnell sind 20km gefahren und wir erreichen Heidenau und später Pirna. Dort gönnen wir uns in der niedlichen Altstadt einen starken, heißen Kaffe und Pfannkuchen. Puh… Weiter geht es nach der Stärkung ein kurzes Stück bergauf, über die „Serpentinen“ nach Pirna Sonnenstein und weiter über Ebenheit nach Struppen. Von hier oben bietet sich ein beeindruckender Blick auf den Lilienstein und die majestätische Festung Königstein. Durch die Abkürzung über die Dörfer oberhalb der Elbe, spart man sich den großen Bogen, den der Fluss an dieser Stelle vollführt.

Wer mag kann hier einen Abstecher zur Festung Königstein unternehmen, bevor es in rasanter Abfahrt nach Königstein runter geht. Dort stehen bereits 37 Kilometer zu Buche und ein Ende ist auf den nächsten Kilometerhinweisen, die mich aufatmen lassen, zu sehen. Höchstwahrscheinlich hat er sich verrechnet. Laut Schild sind es nun nämlich nur noch 6 Kilometer. Also insgesamt nur etwas über vierzig Kilometer und doch nicht fünfzig. Und das ist dann auch für mich ein überschaubarer Wert. Bald sehen wir die Elbüberquerung in Bad Schandau und haben es geschafft…

Nach kurzem Suchen und entspannten letzten drei Kilometern sehen wir die Elbpension, wo wir schon erwartet werden. Wunderschön an den Elbhängen gelegen bietet sie einen herrlichen Blick in das Tal. Wir parken unsere Räder und genießen den restlichen Tag: entspannen in der Toskana-Therme und zaubern in der hauseigenen Küche ein opulentes Abendmahl, dazu ein Glas Wein am Kamin... Mir geht’s super. Nur vor der Rückfahrt morgen graut es mir ein bisschen…

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